BYD lässt die Muskeln spielen

Wenn bei der IAA Mobility die Größe des Messestands etwas über das Selbstbewusstsein aussagt, dann ist dies bei BYD (B3, D40) ziemlich ausgeprägt. Mercedes-Benz als weiterer Hersteller in der Halle begnügt sich mit der Hälfte des Platzes. Auch in der Innenstadt ist der ­chinesische Hersteller kaum zu übersehen.

Aber Build Your Dreams, wie das Unternehmen aus Shenzhen in voller Länge heißt, ist auch nicht irgendwer. Auf dem Heimatmarkt hat der Autobauer VW nach 15 Jahren von der Spitzenposition der ­Zulassungsstatistik verdrängt. Zudem zog BYD bei den Elektroautos an Tesla vorbei. Vom einstigen Batterieproduzenten für die Smartphone-Industrie ist BYD damit zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für die etablierten Hersteller aufgestiegen.

Entsprechend groß sind die Ambitionen für Europa. „Mittelfristig wollen wir hier unter die Top fünf der Zulassungen“, sagt Brian Yang, Mitglied des europä­ischen Führungsteams von BYD. 2030 wollen die Chinesen in Europa etwa 800.000 E-Autos absetzen.

Beginnen wird BYD in Deutschland mit vier Modellen. Bei Atto 3 und Dolphin handelt es sich um ein SUV und einen Kompaktwagen, die im Segment von VW ID.3 und ID.4 wildern. Mit Han und Tang hat BYD auch eine Limousine und ein SUV mit Premiumanspruch im Gepäck. Mit Seal und Seal U stellte BYD zwei weitere Stromer vor, die bald ebenfalls in Europa erhältlich sein sollen.

Eine Besonderheit ist dabei die Blade-Batterie, die auf Lithium-Eisenphosphat basiert und daher ohne kritische Rohstoffe wie ­Kobalt oder Nickel auskommt. Sie kombiniert alltagstaugliche Reichweite mit Langlebigkeit bei deutlich geringeren Kosten.

Um in Zukunft Zölle zu umgehen, denkt BYD bereits an eine ­eigene Fertigung in Europa. Der Standort Saarlouis gilt dabei als heißer Kandidat. Doch eine Entscheidung war bis Redaktionsschluss noch nicht gefallen.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau BYD 2022 bis 2024