Hedin kauft Torpedo-Gruppe

Der nächste große Familienbetrieb wechselt den Besitzer: Die schwedische Hedin Group kauft die deutsche Torpedo-Gruppe. Stimmt das Kartellamt zu, soll die Übernahmen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen werden.

Im vergangenen Jahr verkaufte die Torpedo-Gruppe mit Hauptsitz in Kaiserlautern mit ihren rund 1260 Mitarbeitern insgesamt 12.000 neue und gebrauchte Fahrzeuge. Damit erzielte sie einen Umsatz von 526 Millionen Euro (unter Berücksichtigung des Agenturgeschäftes).

Die Autohausgruppe ist an 21 Standorten in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Baden-Württemberg sowie in Brandenburg und Sachsen vertreten. Sie vertreibt die Marken Mercedes-Benz, Smart, Hyundai und Land Rover. Seit Ende vergangenen Jahres ist sie auch für den Vertrieb der chinesischen Marke BYD in Südwestdeutschland verantwortlich.

"Angesichts des rasanten Wandels im Autohandelsgeschäft haben wir uns entschieden, unsere Unternehmen an eine der führenden Gruppen Europas in der Automobilbranche anzuschließen“, sagte Peter Ritter, Geschäftsführer der Torpedo-Garage und Sprecher des Vorstands beim Verband der Mercedes-Partner (VMB). „Mit der Erfahrung der Hedin Mobility Group werden unsere Unternehmen zukünftige Wachstumschancen auf dem deutschen Markt bestmöglich wahrnehmen können.“

Bereits jetzt ist die Hedin-Gruppe eine der größten Autohausgruppen in Europa. Im Händler-Ranking von ICDP lag Hedin im Jahr 2021 auf Platz 14. Demnach verkauften die Schweden europaweit rund 125.000 Neu- und Gebrauchtwagen, davon knapp 21.500 Fahrzeuge als Großhändler, und erzielte damit einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. An insgesamt 380 Standorte verkaufte die Gruppe Neuwagen von 35 Marken.

"Die Gelegenheit, unser europaweites Geschäft weiter auszubauen und eine signifikante Präsenz in einem der größten Automobilmärkte der Welt aufzubauen, ist für uns eine zukunftsreiche Herausforderung, der wir mit Respekt begegnen“, sagte Hedin-Gründer und Geschäftsführer Andreas Hedin.

Die Hedin-Gruppe ist in Deutschland vor allem über ihre Tochter Hedin Electric Mobility als Importeur der Marke BYD bekannt. Durch die Übernahmen will das Unternehmen seine gegenwärtige Tätigkeit in Deutschland ausweiten und das gesamte Automobil-Geschäftsfeld abdecken – vom Import und Vertrieb von Fahrzeugen und Ersatzteilen über den Verkauf bis hin zum Zubehörmarkt.

Die Übernahme der Torpedo-Gruppe soll auch für das Wachstum der Gruppe mit Hyundai stehen. Die Marke hatte Hedin im vergangenen Herbst in sein Portfolio genommen. Darüber hinaus vertreibt Hedin auch Mercedes-Benz, Daimler Truck und Land Rover, die Hedin künftig an 80 Standorten in acht europäischen Ländern vertreibt.

Aus dem Datencenter:

Die 50 größten europäischen Autohandelsgruppen 2021