Die aktuelle Chipkrise macht deutlich, dass in der Zusammenarbeit von Automobil- und Halbleiterindustrie neue Konstellationen nötig sind, wie die Chefs der beiden Marktführer Infineon und NXP unisono betonen. JIS und JIT in der Automobilproduktion passen nicht mit den Abläufen der Chipbranche zusammen. Vom ersten Produktionsschritt bis zur Fertigstellung eines Chips vergehen drei bis sechs Monate, betont Sievers. Von der Entscheidung für ein neues, milliardenteures Werk bis zur Fertigstellung vergehen oft fünf Jahre, erläutert Schiefer. 18 Monate und mehr seien oft für eine Kapazitätserweiterung in vorhandenen Fabriken erforderlich.
Schiefer: "Das heißt, eine Bedarfsplanung über einen Zeitraum von 18 Monaten wäre sehr hilfreich." Wünschenswert, das gibt er den Automobilherstellern mit auf den Weg, "wäre auch mehr Verbindlichkeit in der Planung und im Bestellprozess". Mehr Transparenz und einen engeren Austausch mit den Kunden wünscht sich auch Kurt Sievers, "um die künftige Nachfrage besser voraussagen zu können. Und damit sind nicht die kommenden ein oder zwei Quartale, sondern die nächsten Jahre gemeint." Schiefer wie Sievers sehen nur eine Lösung: Es braucht Pufferlager. Sonst seien Automobilindustrie und Chipbranche "nicht kompatibel", betont Sievers.
Lesen Sie auch:
Skoda drosselt Produktion bis Jahresende
"Es ist fünf nach zwölf"
BMWverkauft zwölf Prozent weniger Autos
Absatz von Mercedes bricht ein
Chipkrise sorgt für historisch niedrige Neuzulassungen
Aus dem Datencenter:
Umfrage zu den Folgen der Chipkrise