Versicherer Allianz mit neuem Technik-Chef

Das Technik-Zentrum des Versicherungskonzerns Allianz ist unter neuer Leitung. Zum Jahreswechsel wurde Christian Sahr neuer Geschäftsführer des Allianz Zentrum für Technik (AZT). Der promovierte Maschinenbauer kommt vom Engineering-Dienstleister FEV und folgt auf Christoph Lauterwasser, der das AZT seit 2007 leitete.

Das 1971 gegründete AZT forscht für den Versicherer zu Risikobewertung, Schadenverhütung und Schadenmanagement in der Kraftfahrtversicherung sowie der Verkehrssicherheit. Dabei begreift sich das AZT als Schnittstelle zwischen Autobranche und Versicherungswirtschaft und macht in dieser Funktion immer wieder Vorschläge, wie Schadenkosten gesenkt und die Sicherheit im Verkehrssektor erhöht werden kann. In den letzten Jahren sorgte das AZT in der Branche unter anderem mit Vorstößen zu Nachhaltigkeitsstandards für Werkstätten sowie dem Eintreten für mehr Reparaturen statt des Tausches von beschädigten Teilen für Aufsehen. Lauterwasser habe in seiner Amtszeit die "Mobilitätsbranche maßgeblich vorangebracht", lobte Allianz-Schaden-Vorständin Lucie Bakker.

Das dürfte sich auch Sahr vorgenommen haben. An Gelegenheiten dazu mangelt es nicht. Die Entwicklung der Fahrzeugtechnologien und der Mobilität sei sehr dynamisch, so Sahr. "Die Fahrzeuge werden elektrisch, in hohem Maße vernetzt und zunehmend assistiert. Zudem sehen wir einen Wandel der Autoversicherung hin zu einem noch stärker datengetriebenen, technologiebasierten Produkt." Diese Entwicklungen werde das AZT aktiv begleiten und mitgestalten. Vor allem die E-Mobilität dürfte für reichlich Arbeit sorgen. Sowohl die Autos selbst als auch Ersatzteile und damit Reparaturkosten seien hier sehr hoch und seien ein Risiko für bezahlbare Mobilität. "Die Expertise des AZT im Bereich Automobiltechnologie wird zunehmend ein zentraler Faktor für die Gestaltung von kundenorientierten Produkten und effizienten Prozessen in der Schadenabwicklung", betonte Bakker.

Der Wechsel an der Spitze des AZT war von langer Hand vorbereitet. Sahr kam schon im vergangenen Jahr zur Allianz, um die Übergabe zum Jahreswechsel gemeinsam mit Lauterwasser vorzubereiten. Dieser bleibt zudem noch bis Ende April im AZT, um seinen Nachfolger zu unterstützen. Mit Sahr habe die Allianz einen "herausragenden Nachfolger" gefunden, so Lauterwasser.