Aus diesen Ländern sind Gebrauchte gefragt

Neue Player machen den Gebrauchtwagenhandel zunehmend grenzüberschreitend. Junge gebrauchte Elektroautos aus Deutschland fanden ihren Weg nach Skandinavien, Gebrauchtwagen aus Spanien und Frankreich werden in Deutschland angeboten.

Viele Verbraucher, die in nächster Zeit ein Fahrzeug kaufen wollen, sind offen für solche Angebote. 42 Prozent der Interessenten würde ein Gebrauchtwagen aus Westeuropa kaufen, ein starkes Drittel (34 Prozent) aus Nordeuropa.

Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Automobilwoche gemeinsam mit Civey durchgeführt hat. Vom 14. bis 22. September beteiligten sich daran mehr als 1000 Verbraucher, die in den nächsten vier Jahren ein Fahrzeug erwerben wollen. Mehrfachantworten waren möglich.

Weniger offen zeigen sich die Käufer für die beiden andere Regionen Europas: Für Gebrauchtwagen aus Südeuropa ist weniger als jeder fünfte Käufer (17 Prozent) offen, aus Osteuropa kauft nur jeder Siebte (14 Prozent) einen Gebrauchten.

„Deutsche Autohändler sollten diese Ergebnisse nutzen, um ihr Importangebot strategisch anzupassen und gleichzeitig die Bedenken und Vorlieben potenzieller Kunden zu berücksichtigen, um den Markt erfolgreich zu bedienen“, sagt Civey-Autoexperte Parwis Torgull. „Bedenken etwa zu Wartungs- und Prüfungsvorschriften sollten sie aktiv aufgreifen, denn ein aktueller Mangel an Gebrauchtwagen könnte zumindest teilweise durch den Import ausgeglichen werden."

Allerdings gibt es unter den Verbrauchern auch noch eine gehörige Portion Skepsis gegenüber Gebrauchtwagen aus anderen Ländern. Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) lehnt es ab, ein Fahrzeug, das bereits in anderen Ländern auf der Straße war, zu kaufen. Weitere 14 Prozent sind sich noch nicht sicher.

Aus dem Datencenter:

Entwicklung von Gebrauchtwagenpreise und Besitzumschreibungen in Deutschland bis 2022

Marktanteile im deutschen Gebrauchtwagengeschäft 2014 bis 2022