Autofahrer halten Markenwerkstätten die Treue

Hohe Inflation und unsichere Zeiten – Verbraucher halten zunehmend ihr Geld zusammen. Doch während sie im Lebensmittelhandel vermehrt zu Eigenmarken greifen, bringen sie ihr Fahrzeug weiterhin in die Markenwerkstatt.

Rund 42 Prozent der Autofahrer lassen ihre nächste Inspektion in einer Werkstatt von Mercedes, BMW, Audi & Co. machen. Gut jeder zweite (52 Prozent) tendiert in eine freie Werkstatt.

Damit bleiben die Zahlen im Vergleich zu einer Umfrage sechs Wochen früher stabil. Im Oktober gaben rund 40 Prozent der Autofahrer an, für den nächsten Check in eine Markenwerkstatt zu fahren. Gut die Hälfte (52 Prozent) wollte auch damals in eine freie Werkstatt.

An beiden Umfragen, die von Automobilwoche und Civey Anfang Oktober und Mitte November durchgeführten, beteiligten sich mehr als 2500 Autofahrer.

Dabei müssen die Autofahrer deutlich tiefer in die Taschen greifen als zwölf Monate zuvor. Zum einen haben viele Werkstätten die Stundenverrechnungssätze erhöht, zum anderen stiegen die Teilepreise.

Laut einer Auswertung von BBE Automotive stiegen die Preise für Bremsbeläge um zwölf Prozent, für Wasserpumpen um 24 Prozent und für Kraftstofffilter um 14 Prozent. Die Berater haben die Preisveränderungen zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem 3. Quartal 2022 anhand von Teilen ausgewertet, die der Großhändler LKQ anbietet.

Dass die Sparmaßnahmen der Verbraucher an den Werkstätten bislang vorbeigehen, bestätigt die Auslastung der Betriebe. Von Januar bis Oktober lag die Werkstattauslastung im Durchschnitt bei rund 84 Prozent. Das sind fünf Punkte mehr als zum vergleichbaren Zeitraum der beiden Krisenjahren 2021 und 2020. Damit nicht genug: Im Vorkrisenjahr 2019 lag sie einen Prozentpunkt unter dem diesjährigen Niveau.  

Ein wesentlicher Grund für die hohe Werkstattauslastung ist das zunehmende Alter der Fahrzeuge. Im Durchschnitt sind die Autos derzeit 10,1 Jahre alt, im Jahr 2000 lag das Durchschnittsalter noch bei 6,9 Jahren.

Aus dem Datencenter:

Umfrage zu Werkstattaufenthalten während Corona