Verbraucher offen für gebrauchte Teile

Die Teilepreise sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das macht Privatkunden zu schaffen. Die deutliche Mehrheit kann sich vorstellen, auch generalüberholte Ersatzteile zu kaufen. Nur jeder siebte Autofahrer (14 Prozent) lehnt dies ab.

Bei der Mehrheit der potenziellen Käufer spielen vor allem zwei Aspekte bei der Auswahl der Teile eine Rolle: Sie achten auf die Qualität der Teile (56 Prozent) und eine entsprechende Garantie (48 Prozent).

Das geht aus einer Online-Umfrage hervor, die Automobilwoche gemeinsam mit Civey durchgeführt hat. In der Woche bis zum 20. November beteiligten sich daran mehr als 2500 Autofahrer, die ein eigenes Fahrzeug besitzen.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt sind die Kosten. Für mehr als jeden dritten Teilnehmer (37 Prozent) spielt der günstige Preis eine wichtige Rolle.

Andere Kaufgründe spielen für viele eine untergeordnete Rolle. Nur jeder Siebte (14 Prozent) greift zu, wenn die Teile von einem Markenzulieferer überarbeitet wurden, lediglich jeder Achte (12 Prozent) würde vom Hersteller kaufen. Die Lieferzeit der Teile spielt nur für acht Prozent eine Rolle.

"Generalüberholte Ersatzteile erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere in Zeiten der Inflation“, sagt Civey-Autoexperte Parwiz Torgull. „Wir sehen in unseren Daten, dass die Circular Economy insgesamt aus Gründen der Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch ist."

Das sogenannte Remanufacturing, also die Aufarbeitung gebrauchter Teile auf den Qualitätsstandard eines neuen Teils, ist Teil der sogenannten Cirucular Economy. Zur Kreislaufwirtschaft werden Geschäftsmodelle gezählt, bei der Materialien und Produkte möglichst lange geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden.

Die Unternehmensberatung MHP hat gemeinsam mit dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit eine Studie dazu veröffentlicht. Demnach verdoppelt sich der Wirtschaftszweig bis 2030 auf rund 856 Milliarden Euro, zehn Jahre zuvor liegt das Volumen noch bei 392 Milliarden Euro.

Aus dem Datencenter:

Durchschnittliche Preise für Ersatzteile mit OEM-Designschutz