Langeweile im Auto war gestern: Videospiele werden zur Standardausstattung – und das nicht nur für die Teenager auf der Rückbank. „Die einen trinken Kaffee, wenn sie ihr Elektroauto für 30 Minuten laden, die anderen schauen kurz in ihre Mails – und spielen dann ihr Videospiel weiter“, sagt Ralf Herrtwich, Senior Director Automotive Software bei Nvidia. Dieses Verhalten beschrieben Kunden, wenn sie gefragt werden, was sie während des Ladevorgangs machen. Nvidia, eigentlich bekannt für ultraschnelle Hochleistungsrechner und Anwendungen fürs automatisierte Fahren, will Autos nun auch fit fürs Gaming machen.
Derzeit ist der Markt noch sehr gering, aber das Potenzial ist groß. Das hat die Unternehmensberatung McKinsey errechnet. Nach ersten Einschätzungen geht McKinsey davon aus, dass 2030 mit In-Car-Gaming weltweit rund eine Milliarde Dollar Umsatz gemacht wird. „Derzeit werden die Weichen dafür gestellt, Kooperationen geschlossen und Zielgruppen ausgemacht“, sagt Timo Möller, Leiter des McKinsey Center for Future Mobility. Das optimale Fahrzeug ist, solange es kein autonomes Fahren gibt, das Elektroauto der neuesten Generation. „Zum einen, weil Elektroautos die Fahrzeuge sind, die auf neuen Plattformen aufgesetzt sind und die technischen Voraussetzungen wie ein großer Bildschirm, hohe Rechnerleistung und Konnektivität mitbringen. Zum anderen, weil Elektroautofahrer die nötige technische Affinität besitzen und beim Ladevorgang unterwegs Zeit dazu haben“, sagt Möller.