Als wären die langen Fahrstrecken, die innovativen Akkus und die kurzen Ladezeiten nicht schon Argumente genug, will sich Nio jetzt auch noch beimautonomen Fahrenan die Spitze setzen und kündigt für den ET7 denHochleistungsrechnerAdam an, der 8 GB Daten pro Sekunde erzeugen und in dieser Zeit 100 Billionen Rechenschritte ausführen kann. Zusammen mit 33 hochauflösenden Sensoren inklusive elf Kameras und einesLidar-Auges soll er schrittweise für Autonomie auf der Autobahn, beim Parken und Batteriewechseln und dann auch in der Stadt sorgen.
Zwar sind die Ankündigungen aller Start-Ups mit der gebührenden Vorsicht zu genießen, und mit Blick auf Byton oder Faraday Future gilt das für die chinesischen offenbar ganz besonders. Doch auch wenn Nio den Mund bisweilen ebenfalls ziemlich voll genommen hat, kann Firmenchef William Li seine erste Limousine aktuell mit reichlich Rückenwind präsentieren. Denn nachdem seine Firma im letzten Jahr – mal wieder – knapp am Konkurs vorbei geschrappt ist, konnte er sich so viel Investorengeld sichern, dass die Aktienkurse zum Jahresende durch die Decke gegangen sind. Und ein Zulassungsrekord trotz Corona ist auch keine schlechte Basis – selbst wenn sie bei Tesla oder Porsche über knapp 45.000 Autos im Jahr herzlich lachen werden. Doch Li hat einen langen Atem und ist polyglott genug, um sicher auch ein altes deutsches Sprichwort zu kennen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
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Aus dem Datencenter:
Elektromobilität - Verteilung der Ladestationen in der EU