Weil der geplante Wandel nur sozialverträglich ablaufen könne, steht für Cavallo fest: „Wir können gar nicht anders, als unsere erfolgreiche Altersteilzeit im Rahmen des Performance-Programms fortzusetzen." Man benötige schleunigst Einigkeit dazu, gleich im ersten Quartal nächstes Jahr den Jahrgang 1967 für die ATZ öffnen – und zwar mit langen Laufzeiten. Auch müsse entschieden werden, „ob wir den derzeit bereits geöffneten Jahrgang 1966 noch erweitern. Zum Beispiel für die Kolleginnen und Kollegen im Tarif-Plus, die bisher nur kürzere Laufzeiten bekommen sollen. So könne die demografische Kurve maximal genutzt werden.
Als eine erste konkrete Sparmaßnahme kündigte Schäfer an, dass der geplante Neubau des Entwicklungszentrums "Campus Sandkamp" gestrichen werde. Statt 800 Millionen Euro in den Neubau zu investieren, wolle man nun für 450 Millionen Euro bestehende Gebäude aufrüsten. Dieser Schritt wird von Cavallo mitgetragen, da es am Konzept selbst keine Abstriche gebe. Zuvor hatte sich das Management um Schäfer und Konzernchef Oliver Blume bereits darauf verständigt, die geplante neue Fabrik für das Prestigemodell Trinity zu streichen. Der Neubau hätte zwei Milliarden Euro gekostet, stattdessen sollen die neuen Modelle auf die bestehenden Werke verteilt werden.
Das im Sommer angekündigte "Performance Programm" soll die Kosten von Europas größtem Autobauer bis 2026 um zehn Milliarden Euro senken und die Umsatzrendite von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent erhöhen. Seit Oktober wird mit dem Betriebsrat darüber verhandelt. Mit den Gesprächen zeigte sich Schäfer zufrieden: "Wir kommen gut voran." Wesentliche Teile seien bereits entschieden und würden umgesetzt. Cavallo forderte auf längere Sicht eine bessere Auslastung in Wolfsburg. Zwar seien 500.000 produzierte Fahrzeuge in diesem Jahr möglich. Damit sei man aber weit entfernt von den durschnittlich 780.000 Einheiten der Jahre 2010 bis 2020. In diese Richtung müsse es wieder gehen, so Cavallo.
Aus dem Datencenter:
Vorschau Verbrennermodelle VW 2023 bis 2025