Das sind die zehn größten US-Autohändler

Der US-Automarkt bewegt sich in anderen Dimensionen als der deutsche. Wie sehr, zeigt neben dem Blick auf die Neuzulassungen – 2,6 vs. 15 Millionen – ein Blick in den Handel. Laut einem aktuellen Ranking der Automobilwoche-Schwesterzeitschrift Automotive News hat allein der größte US-Händler Auto Nation 2021 262.403 Neuwagen verkauft. Das ist mehr als der Neuwagen-Jahresabsatz von BMW oder Mercedes in Deutschland.

Der deutsche Primus AVAG kam 2020 auf „nur“ 112.054 verkaufte Autos – das entspräche Rang elf. Der Zweitplatzierte im Ranking des IfA-Instituts für Automobilwirtschaft, die Gottfried Schultz Gruppe kommt auf 70.980 Neu- und Gebrauchtwagen – das entspräche Platz 18 im US-Ranking. „Auch wenn sich das allmählich ändert, ist der Autohandel in Deutschland ist viel kleinteiliger als in den USA“, erklärt ZDK-Geschäftsführerin Antje Woltermann.

Die Größenunterschiede haben laut Woltermann neben einer anderen Unternehmenskultur mit einer Tendenz zu großen börsennotierten Unternehmen auch rechtliche Gründe. So sei es den politisch gut verdrahteten US-Händlern in den 50er Jahren gelungen, den Einfluss der Hersteller auf den Handel weitgehend zurückzudrängen: In den meisten Bundesstaaten müssen sich Hersteller entscheiden, ob sie Autos entweder ausschließlich selbst oder ausschließlich über Händler verkaufen wollen.

In manchen Staaten gibt es nicht einmal diese Wahl: Autos verkaufen dürfen dort nur Händler. Das habe den US-Händlern ermöglicht, ungestört zu wachsen und eine gewisse Marktmacht aufzubauen, so Woltermann. Die nutzen die US-Händler laut Woltermann nun, um die Agenturpläne der Autohersteller zu bekämpfen: „Die US-Händler haben das Selbstverständnis: Autos verkaufen nur wir. Dementsprechend wehren sie sich mit Händen und Füßen gegen die Agenturpläne einiger Hersteller.“

Doch auch in den USA gibt es Bewegung. Schuld daran ist der Elektroautobauer Tesla, der ausschließlich auf den Direktvertrieb setzt und in einigen Bundesstaaten Lockerungen von Verkaufsverboten für Hersteller erreichen konnte. Doch die Gegenwehr ist stark – am Sitz von Tesla in Texas etwa bleibt der Direktvertrieb weiterhin verboten.