Vor seiner Ernennung zum Conti-Chef tauchte Elmar Degenhart praktisch nie in den Medien auf. Als er an die Continental-Spitze rückte, existierte noch nicht einmal ein offizielles Foto von dem damals 50-jährigen Manager. Dabei war er schon seit eineinhalb Jahrzehnten in der Automobilbranche tätigt. Bevor er Automotive-Chef von Schaeffler wurde, leitete er etwa als CEO Keiper Recaro. Früher hatte er auch schon der Geschäftsleitung von Continental Teves angehört.
Diese relative Unbekanntheit passt gut zu seinem Naturell. Der promovierte Luft- und Raumfahrtingenieur spielt sich nicht auf und nicht in den Vordergrund. Ruhig, gelassen, ohne Ecken und Kanten. "Um ihn einmal emotional zu erleben, müsste man ihn schon arg provozieren", zitierte das Handelsblatt einen Ex-Mitarbeiter. Degenharts Vorvorgänger bei Continental, hielt ihn vielleicht auch deswegen für ungeeignet als Conti-Chef. Im Spiegel gab er zu Protokoll: „Wenn man heute ein Anforderungsprofil für den Chef der Continental entwerfen und fragen würde, wer diesem Profil entspricht, dann käme man eindeutig auf Herrn Neumann und nicht auf Herrn Degenhart. Continental braucht jetzt einen Unternehmer und keinen Bürokraten.“ Karl-Thomas Neumann stand damals als Continental-Chef unmittelbar vor seinem Sturz durch Schaeffler.