In Luxemburg ist die Borgward-Welt noch in Ordnung. Als eine Art Generalimporteur für Europa vertreibt der Händler Autodis Esch/Mersch den großen BX7 und den kleineren BX5 aus chinesischer Produktion. „Wir sind mit dem Geschäft sehr zufrieden“, sagt Verkäufer André Lacerda der Automobilwoche am Telefon.
Vor allem aus dem Raum Köln kämen die Kunden zu ihnen, um mal ein etwas anderes SUV als einen VW, Hyundai oder Nissan zu erwerben. Nach eigenen Angaben hat das Autohaus seit Sommer 2018 über 100 Neuwagen verkauft. Auch die Gebrauchtwagen liefen gut. Für 44.200 Euro kann der große BX7 bestellt werden, der kleinere BX5 kostet 36.200 Euro, jeweils vier Jahre Garantie und Service sind inklusive. Auch die Belieferung von Werkstätten mit Ersatzteilen übernimmt Autodis in Europa.
Was vordergründig nach einer kleinen Erfolgsgeschichte aussieht, ist in Wahrheit wohl nur der letzte Atemhauch im zweiten Sterben der Marke, die einst als Beispiel für das Wirtschaftwunder in Deutschland stand und mit Autos wie der schönen Isabella in die Geschichte einging – bevor das Unternehmen Anfang der 60er Jahre in die Insolvenz rutschte.
Nun verdichten sich die Anzeichen, dass auch das ehrgeizige Projekt der Wiederbelebung von Borgward seinem Ende zugeht. Da Informationen aus erster Hand über das Unternehmen inzwischen weder in Deutschland noch in China zu bekommen sind, lassen sichnur die Puzzleteile des Niedergangs zusammensetzen, um ein Gesamtbild zu erhalten.