Um fast 14 Prozent dürfte der Markt für Entwicklungsdienstleistungen in Deutschland 2020 geschrumpft sein. Diesen Wert ermittelte die IT-Beratung Lünendonk bei der Untersuchung von 24 in Deutschland führenden Engineering-Dienstleistern. Alle im Top-15-Ranking von Lünendonk gelisteten Unternehmen mussten 2020 bei ihren Deutschland-Umsätzen Federn lassen. IAV als Spitzenreiter kam mit minus 9,5 Prozent auf 806,8 Millionen Euro davon. Auch bei Bertrandt blieb der Rückgang unter zehn Prozent (minus 9,7 Prozent auf 791,4 Millionen Euro). Wesentlich stärkere Einbußen zwischen 26 und gut 33 Prozent mussten Ferchau, Akka Deutschland und Edag auf den Plätzen drei bis fünf hinnehmen.
"Der Einbruch der Industrie-Konjunktur mit Beginn der Corona-Krise ab Ende Januar 2020 hat die Engineering-Dienstleister besonders hart getroffen. Budgets für R&D und die Produktentwicklung wurden oft unmittelbar gestrichen oder gekürzt, um Kosten kurzfristig zu reduzieren. Externe Dienstleister waren davon oft als Erste betroffen", erläutert Mario Zillmann, Lünendonk-Partner und Autor der Studie.
Grundsätzlich herrscht bei den Unternehmen Optimismus vor. Für 2021 erwarten sie im Durchschnitt ein Anziehen ihrer Umsätze um 10,3 Prozent und 2022 weitere 14,2 Prozent Plus. Das soll sich auch in den Neueinstellungen niederschlagen. Im Schnitt wollten die Engineering-Dienstleister 2021 ihr Personal um 20 Prozent aufstocken, nachdem sie 2020 etwa sieben Prozent der Stellen gestrichen hatten.