Für sein reines Abo-Vertriebskonzept musste der chinesische Hersteller Nio jüngst viel Kritik einstecken. Dabei ging völlig unter, dass der Abo-Ansatz durchaus funktionieren kann. Das zeigt der Blick auf den ebenfalls chinesischen Konkurrenten Lynk&Co. Dessen Autos stehen zwar ebenfalls zum Verkauf, doch nur die wenigsten Kunden wollen das. "Unser Abo-Anteil bei Privatkunden liegt derzeit bei mehr als 95 Prozent. Im Grunde könnten wir die Kaufoption stornieren", berichtet CEO Alain Visser. Das zu tun sei aber ein Fehler: "Es wäre den Kunden gegenüber arrogant, ihnen den Kauf zu verwehren."
Knapp 4300 Fahrzeuge hat Lynk bis Ende Oktober in Deutschland auf die Straßen gebracht. Europaweit waren es rund 23.000. Ein Großteil der Autos hierzulande ging dabei an private Verbraucher (rund 70 Prozent). Bei den ausgelieferten Fahrzeugen sei Deutschland nach den Niederlanden mittlerweile der zweitgrößte Markt von Lynk, so Visser. Ohne Lieferprobleme seien 2023 basierend auf der aktuellen Markenbekanntheit von sechs Prozent 9000 Einheiten möglich. Tatsächlich soll die Markenbekanntheit 2023 verdoppelt werden. "Das Volumenpotential in Deutschland ist enorm", so Visser.