Rein optisch ist in der Kfz-Branche das Neuwagengeschäft der Star. Auf Hochglanz polierte Autos in Glaspalästen, edles Mobiliar und oft sogar ein eigenes Café. Betriebswirtschaftlich betrachtet ist der Held jedoch die Werkstatt nebenan. Sie sichert angesichts von Vertriebsrenditen im meist nur niedrigen einstelligen Prozentbereich (2021: 1,6 Prozent) vielen Autohäusern ein vernünftiges Auskommen und steuert einen erheblichen Teil der Erträge bei. Aktuell dürfte der Anteil sogar noch höher ausfallen als im Vorjahr. Denn die Betriebe laufen auf Hochtouren.
Für das von Lockdowns und Homeoffice geprägte Jahr 2021 meldete der ZDK noch eine durchschnittliche Werkstattauslastung von 80 Prozent. Zuletzt lag diese laut einer ZDK-Analyse bei 85 Prozent. Das sind sogar zwei Punkte mehr als im Vorkrisen-Juli 2019. "Durch die Lieferengpässe bei Neuwagen werden viele Fahrzeuge weitergefahren. Dementsprechend fallen auch mehr Reparaturen an", erklärt ZDK-Vize und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün.