Next.e.Go strebt an die Wall Street

Der Aachener E-Autobauer Next.e.Go will zum Börsenunternehmen werden. Ziel ist die größte Wertpapierbörse der Welt an der Wall Street in New York. Das Listing soll über einen Zusammenschluss mit der Mantelgesellschaft (SPAC) Athena Consumer Acquisition erfolgen, teilte der Hersteller in dieser Woche mit. 

SPAC steht in der Börsensprache für eine Special Purpose Acquisition Company, also ein Akquisitionszweckunternehmen. Next.e.Go wählt damit eine Alternative zu einem herkömmlichen Börsengang. Auch ein solcher soll zuvor geprüft worden sein.

Der Hersteller erhofft sich von dem Schritt Bruttoeinnahmen von zunächst bis zu 285 Millionen US-Dollar (280 Millionen Euro). Der Unternehmenswert soll nach der Zusammenführung etwa 913 Millionen Dollar betragen.

Ali Vezvaei, Chairman of the Board bei Next.e.Go, wird in der Unternehmensmitteilung zitiert: "Durch diese Transaktion können wir unser Wachstum beschleunigen, unsere globale Reichweite ausdehnen und unsere Erfolgsgeschichte disruptiver Innovation fortsetzen." Der Hersteller sei gut aufgestellt, um vom Trend zur Dekarbonisierung der Mobilität zu profitieren.

Das aus dem Umfeld der RWTH Aachen hervorgegangene Tech-Start-up hatte Anfang 2020 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Im September 2020 kaufte die niederländische Beteiligungs- und Holdinggesellschaft ND Industrial Investments den Hersteller auf. Im darauffolgenden Sommer wurde die Produktion des Kleinwagens e.Go Life fortgesetzt.

Laut Angaben des Unternehmens befinden sich mehr als 1000 Autos aus der sogenannten Mikrofabrik in Aachen auf der Straße. Vor Ende des Jahres soll der Bau einer zweiten Fabrik in Bulgarien beginnen. Auch in Mexiko ist eine lokale Produktion geplant. Ziel für die Kapazität jeder Mikrofabrik sind 30.000 Autos pro Jahr. Anfang 2022 arbeiteten rund 400 Mitarbeiter bei dem Unternehmen.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten im Juni 2022