Es war ein denkbar schwieriges Jahr für den Eberspächer-Konzern. Der auf Abgas- und Thermosysteme spezialisierte Zulieferer war im Oktober 2021 Opfer einer Cyberattacke geworden. Zwei Monate später als üblich zog der Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Peters, Bilanz und sprach von einem "enorm herausfordernden Jahr, das aber erfolgreich abgeschlossen werden konnte." Mit Corona, der Cyber-Krise, dem Chipmangel, der Cash-Krise und dem "Criminal Threat Ukraine", also dem Überfall Russlands, habe es Eberspächer mit den fünf C zu tun gehabt, die sich allesamt auf das Ergebnis ausgewirkt hätten.
Vor allem die gestiegenen Energie- und Materialkosten haben das Unternehmen mit Sitz in Esslingen bei Stuttgart hart getroffen. Denn Eberspächer muss für seine Abgasanlagen sehr viele Komponenten sowie Edelmetalle für die Katalysatoren einkaufen. Diese sind aber nur ein durchlaufender Posten und treiben daher die Kosten in die Höhe, zumal angesichts brüchiger Lieferketten und schwankender Abrufe auch die Lagerhaltung intensiviert werden musste. So ist der Bruttoumsatz im Jahr 2021 zwar um 18,5 Prozent auf genau sechs Milliarden Euro gestiegen. Der Nettoumsatz ohne die zugekauften und verbauten Teile aber ging um 1,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Der Cashflow brach um 75 Prozent ein, die Nettoverschuldung erhöhte sich von 483,1 auf 731,8 Millionen Euro. Trotz der schwierigen Bedingungen blieb am Ende noch ein Konzernüberschuss in Höhe von 21 Millionen Euro.