Das Auto wird immer digitaler. Die Industrie arbeitet dementsprechend intensiv am Software-definierten Fahrzeug. Nach Berechnungen der Beratung McKinsey wächst der Markt für Software sowie Elektronikkomponenten im Auto weltweit jährlich um rund sieben Prozent von 238 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf 469 Milliarden 2030.
Sara Gallian unterstützt die Industrie bei diesem komplexen Wandel mit Open-Source-Software. Die promovierte Elektroingenieurin ist als Programm-Managerin Leiterin der Working Group "Software Defined Vehicle" (SDV) der Eclipse Foundation.
Bei der Eclipse Foundation handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die 2004 von IBM in Kanada gegründet wurde und sich seitdem als eigenständige Open-Source-Plattform etabliert hat. Unternehmen und Programmierer können über diese Plattform Codes für bestimmte Anwendungsfälle entwickeln und mit anderen teilen.
"Die Idee, gemeinsam Codes zu entwickeln, ist in der Software-Welt ein alter Hut, aber in der Automotive-Welt ist sie neu und disruptiv. Wir bringen über unsere Plattform Firmen zusammen, die sich eigentlich als Konkurrenten sehen", sagt Gallian. Der Erfolg gibt ihr recht: Die Working Group SDV gibt es zwar erst seit anderthalb Jahren, jedoch ist sie so schnell gewachsen wie keine andere Arbeitsgruppe in der Eclipse Foundation: Mercedes-Benz, General Motors, Cariad, Bosch, ZF, Continental und NXP gehören zu den prominenten Mitgliedern.
Zudem hat Amazon vor wenigen Tagen verkündet, Mitglied der Eclipse Foundation zu werden. Amazon-Managerin Wendy Bauer schrieb auf ihrem LinkedIn-Profil: "Unser AWS Automotive-Team freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Eclipse Software Defined Vehicle (SDV) Working Group."