Noch hat der Daimler-Konzern den vorzeitigen Abgang von Lkw-Chef Wolfgang Bernhard nicht bestätigt. Doch nach Informationen von "Spiegel Online" will der 56-Jährige seinen bis Februar 2018 laufenden Vertrag nicht mehr verlängern und aus dem Unternehmen ausscheiden. Eigentlich hätte der Aufsichtsrat am Freitag, 10. Februar, über die weitere Zusammenarbeit entscheiden sollen.
Der Schritt kommt zwar überraschend, entbehrt aber nicht einer gewissen Logik. Bernhard hatte zuletzt mit erheblichem Gegenwind zu kämpfen. Der Absatz der Sparte ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf rund 415.000 Einheiten regelrecht eingebrochen. Auf vielen Märkten von Brasilien über Europa bis USA ist kaum Besserung in Sicht.
Bernhards Ziel von 700.000 verkauften Lkw im Jahr 2020, an dem er bis zuletzt hartnäckig festhielt, scheint kaum mehr erreichbar. Zwar ist es ihm gelungen, auch 2016 mit knapp sechs Prozent eine ordentliche Marge zu erzielen. Doch dafür mussten in Brasilien und den USA 7500 Mitarbeiter gehen, ein Personalabbau auch in Deutschland ist nicht ausgeschlossen.