Glaubt man den kürzlich verschickten Resümees der meisten großen Hersteller, ist die Elektrifizierung der Automobilbranche quasi abgeschlossen. Hohe zweistellige oder sogar dreistellige Zuwachsraten beim Absatz vollelektrischer Fahrzeuge verkünden sie stolz für 2022. Die Botschaft ist klar: Elektroautos sind beim Kunden gefragt – das Geschäft läuft.
BMW meldete eine Verdopplung der Auslieferungen elektrifizierter Fahrzeuge. 215.755 Einheiten brachte der Premiumhersteller weltweit zu den Kunden. Das entspricht einem Zuwachs von 107,7 Prozent im Vergleich zum noch stärker von Corona und Chipkrise beeinflussten Jahr 2021.
Der selbst vermeldete Boom ist auf den ersten Blick eine logische Folge des zuletzt stark gewachsenen Elektro-Portfolios von BMW. Mit i4 und iX (beide 2021) legte der Premiumhersteller zwei neue Modelle auf. Im vergangenen Jahr wurden mit dem neuen i7 und dem erstmals vollelektrisch verfügbaren Kompakt-SUV iX1 die oberen und unteren Ränder des Portfolios mit eigenen BEV-Angeboten bedient.
Zumindest in Deutschland treibt aber ein Modell die Elektrifizierung, dessen Produktion im vergangenen Sommer eingestellt wurde: der Kompakt-Stromer i3. 9850 Exemplare des Stadtflitzers, den BMW bereits 2013 einführte, wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt 2022 zugelassen. Mehr als doppelt so viele als vom viel beworbenen Technologieträger iX (4497 Stück) und vom BMW-typisch sportlichen Coupé i4 (3769).