Ja, es gibt Ernst zu nehmende Bedenken. Es gibt offene Haftungsfragen, es gibt Fragen in Bezug auf den Datenschutz, nicht zuletzt gibt es keine breite öffentlichen Akzeptanz. Laut einer Umfrage von Autoscout24 wollen 53 Prozent der Deutschen lieber nicht autonom geshuttelt werden. Sie halten sich für die besseren Fahrer.
Auch wenn das eine grandiose Selbstüberschätzung sein mag, solche Einwände müssen Ernst genommen werden. Neben der Entwicklung einer sicheren Technik kommt es deshalb nun auch darauf an, offen über die Risiken des autonomen Fahrens zu debattieren. Nur so kann die notwendige breite Akzeptanz für das "Hochfahren" autonomer Mobilität geschaffen werden.
Bei einer Risikoabschätzung geht es immer um die Frage, welche "Kollateralschäden" man in Kauf nimmt. Das müssen letztlich die gewählten Volksvertreter entscheiden. Für jedes Bedenken wird es gute Gründe geben.
Dennoch muss man fragen, was gewesen wäre, wenn Bertha Benz im August 1888 nicht beherzt den "Patent-Motorwagen" ihres Mannes Carl Benz ausgeliehen hätte und sich mitsamt ihrer beiden Söhne auf den Weg von Mannheim nach Pforzheim gemacht hätte. Manchmal braucht es eben einen Ruck, um eine Kugel ins Rollen zu bringen.