Nach zwei besonders untypischen Unfällen mit Fußgängern darf der US-Robotaxi-Entwickler Cruise seine vollautonomen Fahrzeuge nicht mehr in San Francisco fahren lassen. Die zuständige Behörde entzog Cruise auf unbestimmte Zeit die Erlaubnis dafür.
"Das ist ein herber Rückschlag für das Unternehmen und auch für andere Entwickler, die an Level 4 und 5 arbeiten", sagt Andreas Nienhaus, Partner der Unternehmensberatung OliverWyman und Automobilexperte. "Entwickler haben zu lange außer Acht gelassen, dass es beim autonomen Fahren nicht nur auf perfekte Algorythmen ankommt, sondern auch auf die breite Akzeptanz der Bevölkerung. Und da ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten."
Dieser Sicht stimmt Peter Fintl zu,Vice President Technologie und Innovation bei Capgemini: „Für die globale Automobilindustrie ist jeder Unfall mit einem automatisierten Fahrzeug ein Rückschlag, vor allem weil in der breiten Öffentlichkeit Vertrauen in autonome Fahrzeugtechnologien verloren geht.“
Im Falle eines Cruise-Unfalls in San Francisco vom 2. Oktober macht die kalifornische Straßenverkehrsbehörde Cruise inzwischen den Vorwurf, den kritischen Teil des Verhaltens ihres Fahrzeuges aus einem Videomitschnitt zunächst weggelassen zu haben. Erst zwei Wochen später reichte demnach Cruise das vollständige Video nach. Dies beschädige das Vertrauen in das Unternehmen.