Fleischhauer-Franz eröffnet 18-Millionen-Euro-Bau

Die Kölner Autohausgruppe Fleischhauer-Franz hat ihr neues Audi Zentrum in Bonn eröffnet. Rund 18 Millionen Euro investierte der Traditionshändler in den neuen Standort, die mit Abstand größte Investition in der Firmengeschichte.

„Das ist eine echte Herausforderung“, sagte Mathias Petter, Sprecher der Geschäftsführung der Fleischhauer-Franz-Gruppe. „Aber wenn man sich weiter entwickeln will, sind Investitionen in dieser Größenordnung ein Muss.“

Audi-Deutschlandchef Philipp Noack lobte die Investition als Zeichen des Vertrauens in die Marke. Entscheidend sei nicht das Gebäude, „die Mitarbeiter machen den Unterschied, sie begeistern unsere Kunden.“ Dafür biete der neue Standort eine perfekte Voraussetzung.

Ein Großteil der Investitionssumme ist in den Erwerb des rund 7.000 Quadratmeter großen Geländes gegangen. Doch auch der Bau, der dem KfW-55-Standard entspricht, war nicht günstig. Das führt beispielsweise dazu, dass die PV-Anlage die jährlichen Stromkosten um 30.000 Euro kürzt.

Der Showroom mit seinen 580 Quadratmetern bietet Platz für rund 20 Neuwagen und in der Werkstatt, die knapp 1600 Quadratmeter umfasst, gibt es 17 Arbeitsplätze.

Im Standort spielt das digitale Angebot eine wesentliche Rolle: In der sogenannten Customer Private Lounge kann sich der Kunde sein Fahrzeug zusammenstellen und später im 3D-Format realitätsgetreu anschauen.

Andere Investitionen konnte sich das Unternehmen sparen. Denn die Karosseriewerkstatt kann das Audi Zentrum mit den direkt benachbarten Standorten teilen. Gleiches gilt für das Gebrauchtwagen-Angebot.

Insgesamt hat die Fleischhauer-Franz-Gruppe an der Bonner Automeile nun drei Standorte. Neben dem Audi Zentrum ist der Händler auch mit einem Porsche Zentrum sowie mit dem Neuwagenvertrieb von VW und Skoda präsent.

Wann sich die Millionen-Investition in das neue Audi Zentrum amortisiert, lässt Petter offen. Ziel ist es, den Neuwagenabsatz möglichst rasch zu verdoppeln. „Mittelfristig wollen wir 900 Neuwagen verkaufen, derzeit sind es 500“, sagte Andreas Krabbe, Geschäftsführer Fleischhauer-Franz. Das sei allerdings eine eher konservative Planung. Dann sollen die rund 60 Mitarbeiter einen jährlichen Umsatz von 55 Millionen Euro erwirtschaften.

Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe einen Umsatz von 739 Millionen Euro. Dafür verkauften die rund 1300 Mitarbeiter 11.500 Neu- und 8.000 Gebrauchtwagen.

Audi steht mit seinen Partnern vor herausfordernden Zeiten. „Für das laufende Jahr rechnen wir mit 250.000 Auslieferungen“, sagte Noack. Laut Kraftfahrtbundesamt hat Audi in den ersten zehn Monaten rund 205.000 Neuzulassungen.

„Damit stehen wir klar vor BMW und Mercedes-Benz und wollen die Nummer 1 bleiben“, so Noack.  Audi würde auch mit seinen RS-Modellen klar vor den Performance-Fahrzeugen der beiden Wettbewerber liegen.

Allerdings trübt die Entwicklung zunehmend ein. Die Auftragseingänge gehen branchenweit zurück. Auf Absatzzahlen im nächsten Jahr will sich Noack nicht festlegen: „2024 wird ein schwierigeres Jahr.“

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Audi 2024 bis 2026