Ford hat entschieden, sein Verbrenner-Geschäft in Europa bis 2030 auf Null herunterzufahren. Weltweit soll das Verbrenner-Geschäft auch organisatorisch vom zukunftsfähigen Elektro-Geschäft getrennt werden. Diese Aufspaltung sorgt in dem ohnehin unter Druck stehenden deutschen Werk in Saarlouis zusätzlich für große Sorgen.
"Die Mitarbeiter sind extrem beunruhigt. Wir wissen jetzt, dass wir keine Zukunft haben, wenn Saarlouis keine Elektroautos bauen wird," sagte ein Ford-Betriebsrat der Automobilwoche.
Zuletzt waren Einzelheiten aus dem internen Bieterverfahren zwischen Saarlouis und Valencia bekannt geworden. So soll die Belegschaft in Valencia angeboten haben, täglich 15 Minuten länger zu arbeiten, auch an Samstagen zu arbeiten und flexible Schichten je nach Auslastung zu aktzeptieren.
Die Belegschaft in Saarlouis hat wegen des Bieterwettstreits, aber auch wegen der seit Monaten wiederkehrenden Kurzarbeit aufgrund von Chipmangel Existenzängste.
Bis Ende Juli will die europäische Ford-Führung entscheiden, welches Werk künftig noch komplette Fahrzeuge produzieren wird. Eines der beiden Werke wird dann als Montagewerk Schluss machen müssen. Ob es dann eine Zukunft beispielsweise als Komponentenwerk für die Herstellung von Batteriezellen hat, ist ungewiss.