Der Ausblick des US-Herstellers ist somit zwiegespalten: Einerseits rechnet Ford jetzt für das Gesamtjahr 2023 mit einem Gewinn vor Steuern von zwölf statt bislang elf Milliarden Dollar. Doch andererseits werden die Verluste in der Elektrosparte nach Angabe von Vorstandschef Jim Farley noch kräftiger steigen als erwartet, nämlich um 50 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar.
Vor diesem Hintergrund entschied sich die Ford-Führung, die Produktion von EVs abzubremsen - denn mit jedem E-Auto schreibt Ford aktuell noch Verluste. Ursprünglich sollten noch in diesem Jahr 600.000 Elektroautos weltweit gebaut werden, doch diese Marke will Ford nun erst im kommenden Jahr erreichen.
Mittelfristig ist Farley sogar noch vorsichtiger bei den EV-Perspektiven: Bislang hatte der Autobauer geplant, ab 2026 auf jährlich rund zwei Millionen EVs weltweit zu kommen. Dieses Ziel wurde nun vollständig kassiert, ein Datum für dieses Produktionsvolumen nennt der Hersteller nicht mehr.
Finanzchef John Lawler formulierte diese Zurückhaltung bei der Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz mit folgenden Worten: "Während die Umstellung auf E-Fahrzeuge zweifellos im Gange ist, haben uns die letzten Wochen gezeigt, dass die Akzeptanz der ersten Mehrheit der Kunden etwas langsamer sein wird als von der Industrie erwartet. Die Entwicklung wird nicht geradlinig verlaufen, sondern es wird noch ein wenig holprig werden."
Aus dem Datencenter:
Modellvorschau Ford bis 2025