Das seit 50 Jahren bestehende Ford-Werk im saarländischen Saarlouis könnte bei der laufenden Restrukturierung von Ford in Europa zum großen Verlierer werden. Der Betriebsrat sorgt sich um die Existenz des ganzen Werkes. Grund dafür ist einerseits die jüngste, noch nicht offiziell bestätigte Entscheidung, das erste E-Auto von Ford in Europa im Werk Köln zu bauen. Grund sind aber auch weitere Kapazitätskürzungen in Saarlouis.
Das Unternehmen kappte jüngst erneut seine Produktionsziele für den in Saarlouis gebauten Focus im laufenden und auch im kommenden Jahr. Für den laufenden Dezember wurden vorerst drei zusätzliche Kurzarbeiter-Tage angesetzt.
Im laufenden Jahr will Ford nach Angaben des Betriebsrates in seinem Focus-Werk nur noch 178.000 Einheiten bauen statt der zuletzt noch vorgesehenen 181.000 Einheiten. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte der Autobauer in diesem Jahr noch mit 237.000 Focus aus Saarlouis gerechnet.
Für 2021 plant der Hersteller dann noch mit einer weiteren Verkleinerung der Produktion. Die so genannte Tagesbaurate in Saarlouis soll von Mitte Februar an von bislang 1115 Einheiten auf 965 Einheiten schrumpfen. Ursprünglich war diese Verringerung der Kapazitäten erst für die Zeit nach den Sommer-Werksferien 2021 vorgesehen.