Rund 18 Monate müssen Audi-Kunden derzeit auf einen Q4 e-tron warten. Bei den Konzernbrüdern VW ID.4 und Skoda Enyaq sind es zwischen 10 und 15. Ähnlich sieht es bei Hyundais Ioniq 5 oder dem BMW i4 aus. Unter zehn Monaten geht kaum etwas. Das bringt zahlreiche Autokäufer in ernsthafte Probleme, weil die Auslieferung und Zulassung ihrer Autos dann in das Jahr 2023 fällt. Dann aber gelten neue Förderrichtlinien für E-Autos, von denen derzeit noch niemand weiß, wie genau sie aussehen werden.
Für den Handel ist das laut ZDK ein Problem: "Wir können im Handel derzeit kaum E-Autos verkaufen, wenn nicht feststeht, wie viel der Kunde am Ende bezahlen muss", sagte Christoph Stricker, Referent für Betriebs und Volkswirtschaft beim ZDK kürzlich in einem Fachgespräch des Verbands zum Thema Umweltbonus. Laut einer Umfrage des Verbands unter seinen Mitgliedern verzichtet aufgrund der Förderunsicherheit ein Drittel der E-Auto-Interessenten auf den Kauf, weitere 23 Prozent kaufen stattdessen einen Verbrenner. Eine Umfrage der Automobilwoche zusammen mit dem Marktforschen von Civey kam indes zu einem weniger deutlichen Ergebnis. Demnach lässt sich nur ein Viertel der an Elektroauto-Interessierten von den langen Lieferzeiten abschrecken. Die Mehrheit von 59 Prozent will sich nicht beirren lassen. Fakt ist aber: Es gibt Autokäufer, die offenbar auf einen Kauf verzichten.
Der Verband appelliert daher an das Bundeswirtschaftsministerium, möglichst schnell Klarheit zu schaffen. Dort ist das Thema laut ZDK auch auf der Agenda, ob aber mit einer schnellen Reform zu rechnen ist, sei aber nach derzeitigem Stand völlig offen. Die Unsicherheit könne durchaus noch eine Weile anhalten.