Frankreich sperrt China-Autos aus

Michael Knauer

Frankreich schließt zum 1. Januar de facto alle in China gebauten Elektroautos von der staatlichen Förderung aus. Unter dem Strich bleiben aber 65 Prozent der in Frankreich erhältlichen Stromer förderfähig.

Montag, 18. Dezember 2023, 11.11 Uhr

Foto: MG

Nicht mehr förderfähig in Frankreich: Ein MG4 des chinesischen Herstellers SAIC, hier in der Version XPower mit 435 PS.

Frankreich erschwert den Verkauf von Elektroautos, die in China proudziert werden. Mit dem Stichdatum 15. Dezember zahlt der französisiche Staat keine staatliche Förderung mehr für alle aus China importierten E-Fahrzeuge. In den meisten Fällen liegt diese Förderung bei 5000 Euro.

In der Konsequenz gibt es nun keine Förderung mehr für beliebte E-Autos in Frankreich wie den Dacia Spring oder den MG4. Auch der Tesla Model 3 fällt aus der Förderung, nicht jedoch der in Brandenburg gebaute Tesla Model Y. Das Model Y war per Ende November das meistverkaufte E-Auto in Frankreich mit 32.509 Neuzulassungen.

Wirtschaftsminister Bruno Le Mair sagte bei der Veröffentlichung der neuen Förderbedingungen: "Bisher hat der Staat keinerlei Auflagen gemacht, wie die mit dem Bonus gekauften Fahrzeuge hergestellt werden müssen. Hunderte Millionen Euro an öffentlichen Geldern flossen daher in Fahrzeuge mit einer sehr schlechten CO2-Bilanz. Von nun an ist das vorbei. Um sich für den Bonus zu qualifizieren, muss ein Elektrofahrzeug während der Herstellungs- und Transportphasen eine begrenzte Umweltbelastung aufweisen."

Erhalten bleibt der Bonus für alle elektrischen Renault-Modelle und 24 E-Modelle der Stellantis-Gruppe.Auch einige E-Autos, die in anderen Ländern in Fernost produziert werden, bleiben förderfähig, etwa der in Japan gebaute Mazda MX-30 (die gesamte Liste führen wir unten auf).

Insgesamt bleiben damit zwei Drittel aller in Frankreich aktuell angebotenen E-Modelle förderfähig.

Neue Bedingung CO2-Bilanz

Erreicht wird der Ausschluss der in China gebauten Modelle, indem die Regierung die Förderung an eine zusätzliche Bedingung knüpft. Bislang durfte der Listenpreis des geförderten Fahrzeugs höchstens 47.000 Euro betragen und sein Gewicht maximal 2,4 Tonnen.

Nun kommt als weitere Bedingung der Effekt auf die CO2-Bilanz in der Lieferkette und beim Transport zum Endkunden hinzu. Dazu entwickelte die Regierung ein Punktesystem, das nun auch die CO2-Bilanz im Fertigungswerk und den Transport zum Endkunden umfasst. China schneidet in dieser Disziplin schlecht ab, weil das Land 60 Prozent seines Energiebedarfs aus Kohle deckt.

Auf einer eigens eingerichteten Webseite können Autokäufer prüfen, ob ihr Wunschmodell gefördert werden kann (https://score-environnemental-bonus.ademe.fr/)

Die staatliche Hilfe erhalten nur Arbeitnehmer mit relativ geringem Einkommen, die zum Arbeitsplatz pendeln müssen. Sie dürfen nicht mehr als 15.400 Euro pro Jahr verdienen und müssen berufsbedingt jährlich mehr als 8000 Kilometer im Jahr zurücklegen.

Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, zahlt der Staat den Antragstellern monatlich 100 Euro für das Leasing des förderfähigen E-Autos.

Luxus-E-Autos nicht förderfähig

Hier listen wir die in Frankreich nach dem 15.12.2023 förderfähigen E-Autos auf. Fahrzeuge mit einem Listenpreis von über 47.000 Euro sind weiterhin nicht förderfähig.