Rollt auf den US-Gebrauchtwagenmarkt eine Pleitewelle zu?

Schlechte Rahmenbedingungen und der Preisverfall für Gebrauchtwagen auf dem US-Markt setzen Unternehmen zunehmend unter Druck. Nun stellte American Car Center seine Geschäfte ein. Das Unternehmen vertrieb in rund 50 Autohäusern in zehn US-Bundesstaaten Gebrauchtwagen.

Das Unternehmen reagierte nicht auf Anfrage von Automotive News, dem Schwesterblatt der Automobilwoche. Auch der Investor York Capital Management, dem American Car Center gehört, war zu einer Stellungnahme nicht bereit.

American Car Center hat als Zielgruppe eher finanzschwache Kunden. Das Unternehmen warb damit, dass die finanzielle Historie des Kunden beim Erwerb des Fahrzeugs keine Rolle spielt.

Im vergangenen Jahr hat der US-Gebrauchtwagenmarkt einen massiven Preisverfall gehabt. Das zeigen die Zahlen von Manheim, der Auktionstochter des Kfz-Dienstleistes Cox Automotive: Der Gebrauchtwagenindex sank von 257,7 Punkten Anfang des Jahres auf 219,3 Punkte zum Jahresende.

Das brachte diverse Unternehmen ins Schleudern, allen voran die großen Gebrauchtwagenplattformen: Carvana machte 2022 rund 1,6 Milliarden US-Dollar Verlust.

"Carvana steht am Rande der Pleite“, sagte Peter Zollman, Gründer und Chef des US-Marktanalysten AIM Group, im Gespräch mit der Automobilwoche. „Niemand weiß, ob sie es schaffen.“ Sich verschlechternde Rahmenbedingungen plus eigene Fehler und unglückliche Umstände setzen dem Unternehmen zu. Carvana scheint im perfekten Sturm zu stecken.

Die Schwierigkeiten der Branche dürften in den nächsten Monaten weiter zunehmen. Denn der Ratenkauf, der in den USA häufig genutzt wird, bringt derzeit immer mehr Verbraucher in Bedrängnis. Die Folge: Sie kommen mit den Ratenzahlungen für ihr Auto in Verzug.

Aus dem Datencenter:

Top-20-Marken in den USA Januar bis September 2022