Herr Weisz, der Reifenhandel klagt über fehlenden Nachschub. Goodyear Germany bezeichnet sich als lieferfähig. Woran liegt das?
Ein wesentlicher Vorteil in der aktuellen Lage ist die Tatsache, dass wir bereits vor Jahren die bewusste Entscheidung getroffen haben, weiterhin in Deutschland zu produzieren, um näher an Innovation, Endverbrauchern und den OEMs zu sein. Wir produzieren global auf allen Kontinenten, haben aber keine Produktionsstätten in Russland. Das hilft natürlich. Außerdem haben wir einen hervorragenden Einkauf, der in jüngster Zeit neue Lieferanten gewinnen konnte, vor allem in Asien. Fakt ist: Wir hatten in keinem unserer weltweiten Werke auch nur einen Tag Produktionsausfall.
Das heißt, Ihre 770 Reifenfachhändler in Deutschland erhalten schnell alle Produkte?
Auch wir haben einige Engpässe bei bestimmten Produkten, aber insgesamt sind wir lieferfähig. Wenn es mal etwas länger dauert, liegt das an der schieren Kapazitätsgrenze, denn wir sind sehr gut ins Jahr gestartet. Das liegt zum Teil auch an den Lieferproblemen von Wettbewerbern. Da sind wir natürlich gerne in die Bresche gesprungen. Was wir nicht kontrollieren können, sind die Kapazitäten im Seeverkehr. Und auch wir sind von den massiv gestiegenen Containerkosten betroffen.