Gebrauchte Elektroautos haben in Deutschland einen schweren Stand. Weniger als ein Drittel der Bundesbürger könnte sich angesichts des schnellen technologischen Fortschritts vorstellen, beim Kauf eines E-Autos auch ein Fahrzeug in Betracht zu ziehen, das bereits eine Weile in Betrieb war. Eine große Mehrheit von 55 Prozent dagegen steht ihnen skeptisch gegenüber, der Rest ist unentschieden. Das ergab eine Umfrage der Meinungsforscher von Civey im Auftrag der Automobilwoche.
Neben vielen anderen Aspekten dürfte der gewichtigste Grund für die Ablehnung vieler Bürger in der Tat der rasche technologische Fortschritt bei E-Autos sein. Selbst ein Jahr alte Autos geraten im Hinblick auf ihre Reichweite und Ladegeschwindigkeit im Vergleich zu neuen Modellen oftmals bereits ins Hintertreffen. Umso größer ist der Unterschied, wenn das Auto bereits zwei oder drei Jahre alt ist.
Hinzu kommt: Wer heute einen gebrauchten Stromer kauft, kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, wie der Vorbesitzer den Akku des Fahrzeugs behandelt hat. Dabei wäre diese Information wichtig, um eine Aussage über die voraussichtliche Lebensdauer des Akkus machen zu können. Detaillierte Diagnosemöglichkeiten für den Masseneinsatz gibt es noch nicht. All das schreckt Käufer ab. Wie sehr, spiegelt sich auch daran, dass in der Umfrage 37 Prozent der 5.013 Befragten angaben, sie würden "auf keinen Fall" ein gebrauchtes E-Auto kaufen.