Die Gesellschaft zur technischen Überwachung (GTÜ) will das TÜV-Monopol bei Führerscheinprüfungen brechen und ebenfalls zum Zug kommen. "Zum Teil müssen Prüflinge sechs bis acht Wochen warten, da ist großer Frust", sagte GTÜ-Geschäftsführer Robert Köstler. Dies sei oft mit höheren Kosten verbunden, weil Anwärter weitere Fahrstunden nehmen. Man wolle nicht die Qualität senken, sondern einen Wettbewerb über die Dienstleistungsqualität. So gebe es viele Anfragen von Fahrschulen an die GTÜ um eine Unterstützung. In Deutschland dürfen derzeit pro Bundesland nur die amtlich anerkannten Sachverständigen jeweils einer Organisation die theoretische und praktische Fahrerlaubnisprüfung abnehmen.
Um weitere Prüforganisationen hier zuzulassen, wäre eine Gesetzesänderung notwendig. Diese ist zwar angedacht, könnte aber noch sehr lange dauern, weil auch die Länder beteiligt sind. "Schneller könnte es über eine Aufgabenzuweisung in der Prüfungsordnung gehen", so Köstler. Die GTÜ sei bereits jetzt in der Lage, dies über entsprechend ausgebildete Mitarbeiter zu übernehmen. So hätten bereits mehr als 200 Prüfer in früheren Berufstätigkeiten Fahrerlaubnisprüfungen abgenommen. Köstler verweist auf die Hauptuntersuchung, bei der die Öffnung vor rund 30 Jahren eine Liberalisierung und damit Vorteile für die Fahrzeughalter gebracht habe.