Im Januar 2020 wurden in Deutschland 246.300 Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem Minus von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Trotz des Rückgangs ist das Ergebnis etwas besser als erwartet: Der Dezember war aufgrund vorgezogener Neuzulassungen deutlich überhöht; der Rückgang hätte also durchaus auch stärker ausfallen können. Der vergangene Monat brachte nach 2018 und 2019 das drittbeste Januar-Ergebnis in diesem Jahrtausend.
Die gewerblichen Zulassungen entwickelten sich auch im Januar wieder besser als die private Nachfrage. Sie gingen zwar um 5,1 Prozent zurück, aber die privaten Zulassungen verloren mehr als doppelt so viel. Der Anteil der privaten Zulassungen betrug 31,6 Prozent: 1,5 Punkte weniger als vor einem Jahr. Nur in den Jahren 2015 bis 2017 startete ein neues Jahr mit einem geringeren Privatkundenanteil.
Nachdem das Jahr 2019 aufgrund von Sondereffekten ein Niveau von über 3,6 Millionen Pkw erreicht hatte, wird es im laufenden Jahr deutlich weniger werden. Unter der Annahme, dass es dieses Jahr nur zu einer konjunkturellen Wachstumsdelle, nicht aber zu einer Rezession kommt, erwartet die Automobilwoche ein Neuzulassungsergebnis von 3,34 Millionen Pkw. Das wären 7,4 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Auch wenn dies der stärkste Rückgang auf Jahresebene seit dem Krisenjahr 2010 wäre, die Neuzulassungen lägen dann immer noch drei Prozent über dem mittleren Neuzulassungsniveau in diesem Jahrtausend.
Der angenommene Rückgang um über sieben Prozent ist somit kein Krisenszenario, sondern resultiert aus positiven Sondereffekten im Jahr 2019 und aus einer Normalisierung des hohen Nachfrageniveaus. Angesichts der wirtschaftlichen, politischen und marktinternen Unsicherheiten ist die Prognose von 3,34 Millionen Neuzulassungen nicht als mögliche Untergrenze anzusehen.
Während sich die vorgezogenen Neuzulassungen aus dem Dezember auf das Neuzulassungsergebnis im Januar negativ auswirkten, pushten sie die Besitzumschreibungen. Sie stiegen gegenüber dem bereits sehr hohen Vorjahresmonat nochmals um über fünf Prozent. Mehr als 633.000 schon einmal zugelassene Pkw wechselten vergangenen Monat den Besitzer, so viele wie noch nie zuvor in einem Januar.