Erpresser erhöhen den Druck

Im Darknet ist eine Liste mit Daten veröffentlicht worden, die Hacker im August beim Angriff auf Continental erbeutet haben. Allein die Liste ist nach Angaben von "Handelsblatt" und "Heise online" mehrere Gigabyte groß, insgesamt sollen die Hacker rund 40 Terabyte an Daten gestohlen haben. Die Daten selbst wurden bisher nicht veröffentlicht.

Der Liste zufolge handelt es sich um Geschäftsgeheimnisse von Continental, etwa Budget-, Strategie- und Investitionspläne sowie Kommunikation des Aufsichtsrats. Hinzu kommen technische Informationen von Kunden, explizit genannt werden etwa die Autobauer VW, Mercedes und BMW. Nicht zuletzt sind auch Daten der Conti-Personalabteilung in die Hände der Hackergruppe "Lockbit 3.0" gefallen. Dazu gehören auch Adressen und Informationen über gesundheitliche Probleme einzelner Beschäftigter.

Die Hackergruppe bietet die Daten für 50 Millionen Dollar zum Verkauf an. Offenbar hat sich Conti geweigert, ein Lösegeld zu zahlen. Sollten die Daten an die Öffentlichkeit geraten oder Konkurrenten beziehungsweise Geschäftspartnern des Unternehmens in die Hände fallen, wäre der Schaden für Conti sicher groß.

Der Zulieferer wollte sich auf Anfrage der Automobilwoche nicht zu der Liste äußern. Ein Sprecher bestätigte aber, dass bei dem Hackangriff Daten erbeutet worden seien. "In der Zwischenzeit hat diese Untersuchung ergeben, dass die Angreifer trotz etablierter Sicherheitsvorkehrungen auch einen Teilbestand an Daten aus betroffenen IT-Systemen entwenden konnten", sagte er. Nähere Angaben zu den erbeuteten Daten macht Conti nicht. "Die mit Unterstützung externer Experten für Cybersicherheit durchgeführte Untersuchung des Vorfalls dauert derzeit noch an und erfolgt mit höchster Priorität."

Zunächst hatte Conti im August gemeldet, der Angriff sei entdeckt und abgewehrt worden. Damals hatte es noch geheißen, die Geschäftsaktivitäten von Conti seien zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt worden und nach damaligem Kenntnisstand liege keine Beeinträchtigung von IT-Systemen Dritter vor.

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