Der deutschen Autobauern gehörende Kartendienst Here will seine digitalen Straßenkarten schneller als bisher an die Realität anpassen. Mit der neuen Technologie sollen Veränderungen automatisiert binnen 24 Stunden in den Karten sichtbar werden, wie Here am Mittwoch auf der CES in Las Vegas ankündigte.
Hintergrund ist ein kompletter Neuaufbau der Kartentechnologie, an der Here in den vergangenen drei Jahren mit Autoherstellern wie BMW gearbeitet hat – der UniMap. Diese Karte soll künftig das Herzstück der Here-Plattform sein und sämtliche Karteninhalte von Here produzieren. Dazu werden in der UniMap Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt: Etwa Bilder von Fahrzeug-Kameras, Radar-Sensoren und auch Luftaufnahmen. Pro Stunde sollen so 500 Millionen Kilometer an GPS-Datenpunkten und Sensor-Daten verarbeitet werden können. Erkannt werden zum Beispiel die Position von Straßenschildern und Tempolimits.
Haben früher verschiedene Sensoren und Kameras eigene Karten produziert, aus denen dann Daten gezogen wurden, vereinheitlicht die UniMap viel früher diese Daten und fügt sie zu einer einheitlichen Karte zusammen. Das spart Datenmengen, verschlankt die Komplexität und macht das System schneller.
UniMap soll 2023 für ausgewählte Kunden eingeführt werden, bevor die Technologie 2024 für alle Here-Kunden verfügbar sein wird.
Hochpräzise Karten dienen zum automatisierten Fahren mit fortgeschrittenen Assistenzsystemen und gelten auch als Basis für den Betrieb selbstfahrender Autos. Here stellt unter anderem die Karten für die automatisierten Fahrassistenten von Mercedes und BMW. Die deutschen Hersteller Audi, BMW und Mercedes sicherten sich Here 2015, als sie den Dienst Nokia abkauften. (Mit Material von DPA)