Der Fiesta gehört zu Ford wie der Dom zu Köln und Himmel zu Ääd – denn seit mittlerweile fast 50 Jahren prägt der Kleinwagen das Stammwerk, die Stadt und die europäische Modellpalette des US-Riesen und hat nicht umsonst über viele Jahre sein Segment angeführt. Doch während der Kölner Dom jahrhundertelang renoviert wurde und die Kölner Kneipen die rheinische Leibspeise Himmel und Ääd immer wieder neu erfinden, wird die Heilige Kuh aus Niehl jetzt auf dem Altar des Ford-Schritts geschlachtet und die Kölner stellen nach 47 Jahren und über 18 Millionen Autos tatsächlich ihren Bestseller ein: Mit ausgedünntem Modellangebot geht der 1976 eingeführte Kleinwagen, der als einziger Kölner über die Jahre erfolgreicher war als sein direkter Konkurrent aus Wolfsburg, ab sofort in Altersteilzeit und im Sommer 23 dann ganz in Rente.
„Alle bereits bestellten Ford Fiesta-Kundenfahrzeuge werden gebaut und ausgeliefert“, lindert Ford den Abschiedsschmerz und verspricht: „Wir halten die Auftragsbücher offen, bis das verbleibende Produktionsvolumen aufgefüllt ist.“ Wobei bislang niemand so genau sagen kann, wie lange das noch sein wird. Und als wäre der Abschied vom Fiesta nicht schon einschneidend genug für das Stammwerk, endet dort mit der Produktion des Kleinwagens auch die Fertigung der Benzin-Motoren und der 1,0-Liter-Dreizylinder zieht um nach Rumänien.