Laut einer Analyse der Restrukturierungsberatung Falkensteg mussten in Deutschland im vergangenen Jahr 30 Autozulieferer mit einem Umsatz von mehr als zehn Millionen Euro einen Insolvenzantrag stellen. Davon konnten bis Juni 2022 mehr als die Hälfte (17) gerettet werden, indem sie an einen Investor verkauft wurden. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden insgesamt 56 Insolvenzen gemeldet. Im ersten Halbjahr zogen die Insolvenzen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres jedoch wieder an.
"Die Rettungsquote von 56 Prozent ist ein Top-Wert", kommentiert Jonas Eckhardt, Falkensteg-Partner und M&A-Experte, das Ergebnis des Jahres 2021. "Denn wegen der massiven Zahl an Krisen gibt kaum noch Planungssicherheit für Unternehmen und das führt zu einer deutlichen Zurückhaltung bei M&A-Deals; gerade auch im Automotive Umfeld." Noch vor einem Jahr sei der Ausblick der Unternehmenskäufer sehr euphorisch gewesen. Nach zwei Jahren Corona werde die Wirtschaft einen Schub erleben, so die Devise. Inzwischen führen Inflation sowie hohe Rohstoff- und Energiepreise zu einem Nachfrage-Rückgang und Investitionen werden weiter verschoben.