IAA will Besucher nicht zählen

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die Messe München haben keinen Zweifel daran, dass die neue IAA Mobility vom 6. bis 12. September ungeachtet der wieder steigenden Inzidenzzahlen sicher für alle Beteiligten stattfinden kann. Die Messemacher wollen viele neue Ideen umsetzen und die neue IAA dauerhaft zu einer Mobilitätsmesse im Zeichen der Nachhaltigkeit machen.

Allerdings kündigten VDA und Messe München bei einem Pressegespräch an, entgegen allen bisherigen Gepflogenheiten nicht mehr die Zahl der Besucher zu zählen und zu kommunizieren. "Wir wollen nicht in die Vergangenheit blicken, sondern in die Zukunft", sagte dazu VDA-Geschäftsführer Jürgen Mindel. Wichtiger als die physische Präsenz von Fachbesuchern und Tagesgästen sei die digitale Reichweite der neuen Hybridmesse. "Wir spüren keine Erwartungshaltung bei den Ausstellern bezüglich der Besucherzahlen", so Mindel.

Die internationalen Reisebeschränkungen hätten natürlich Auswirkungen auf die Zahl der Aussteller und der Besucher, räumte für die Messe München deren IAA-Projektleiterin Christine von Breitenbruch ein. "Eine Teilnahme ist aber auch online bei fast allen Veranstaltungen möglich und dies wird auch sehr gut angenommen."

Die beiden Messe-Verantwortlichen versicherten, trotz des Fernbleibens einiger wichtiger Automobilhersteller wie der Stellantis-Gruppe, nahezu aller japanicher Hersteller sowie Jaguar-Land Rover und Volvo Cars werde die Messe eine Vielfalt der Mobilität zeigen wie nie zuvor. Auch die VW-Marken Skoda und Seat fehlen.

"Sie werden sich auf mehr als 1000 Aussteller freuen können - damit ist die IAA Mobility aus dem Stand die größte Mobilitätsplattform dieser Art weltweit", sagte VDA-Geschäftsführer Mindel. "Damit wollen wir eine Benchmark setzen", kündigte er an. "Wir gehen mit der Zeit, wenn nicht sogar der Zeit voraus", betonte Mindel.

Mehr als 100 Weltpremieren seien von den Ausstellern angekündigt worden, über 250 Testfahrzeuge stehen auf der erstmals angebotenen "Blue Lane" im Stadtbereich München für Testfahrten bereit, die meisten davon elektrifiziert.

Messeleiterin von Breitenbruch sagte, alle Aussteller hätten sich verpflichtet, ihre Messestände klimaneutral zu betreiben. In den Außenbereichen werde in aller Regel auf Dieselgeneratoren verzichtet. Im gesamten Messegebiet sei zudem der neue Mobilfunkstandard 5G erlebbar. Mit einer neuen App können Messebesucher auf alle Termine, Inhalte und vieles mehr zugreifen.

Eine Bedrohung der Messe durch weiter steigende Inzidenzzahlen sieht die Messe München nicht. "Wir haben die Messe von Anfang an unter Pandemie-Bedingungen geplant," betonte von Breitenbruch. Ein Zutritt zum Messegelände ist grundsätzlich nur möglich für Menschen, die entweder geimpft, getestet oder gesundet sind (3G-Prinzip).

Auf Proteste sei die Messe vorbereitet, so von Breidenbruch. "Jeder hat die Möglichkeit, friedlich seinen Protest auszudrücken. Wir hoffen, dass alle Meinungsäußerungen friedlich bleiben." Sollte es anders kommen, seien die Messe und die Polizei darauf vorbereitet.

VDA-Geschäftsführer Mindel sagte, die Messe sei in der Lage, auch noch sehr kurzfristig zusätzlichen Ausstellern Platz einzuräumen. "Wir werden notfalls auch noch am 3. September ein Unternehmen integrieren können," versicherte er.

Auf Unternehmen angesprochen, die am Rande der Messe in München ihre eigenen Veranstaltungen planen, sagte Mindel: "Wir werden unterschiedliche Plattformen erleben, die die Reichweite der IAA Mobility nutzen. Wir heißen natürlich jeden willkommen in München, noch schöner wäre es aber, wenn diese Aussteller sich für eine Messeteilnahme entscheiden könnten."

2019 hatte Renault bei der IAA in Frankfurt offiziell keinen Messestand, war dann aber noch in letzter Minute mit einem niedrigschwelligen Konzept auf dem Messegelände vertreten gewesen. Bei der IAA Mobility sind die Franzosen dagegen wieder mit einem großen Messestand vertreten.

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