Herr Fügener, wie wird die Digitalisierung des Interieurs die Fahrzeuge verändern?
Dass es eine Veränderung geben wird, ist unbestritten. In welchem Maße das geschieht, ist sicherlich zu diskutieren. Das hängt von einigen Faktoren ab, bei denen ich nicht weiß, wie tiefgreifend sie sind.
Welche Faktoren meinen Sie?
Es gibt das Narrativ, dass bei autonom fahrenden Autos der Fahrer von der Fahraufgabe befreit ist und dann die Zeit auf vielfältige Art anders nutzen kann. Diese These ist unbestritten. Für mich stellt sich aber die Frage, warum erst jetzt darüber nachgedacht wird. Denn in der Vergangenheit gab es in allen Autos den Fahrersitzplatz mit Level 0 und die anderen Sitzplätze waren bereits Level 5.
Und woran liegt das?
Weil sich die Autoindustrie immer nur um denjenigen kümmert, der das Auto bezahlt. Und der- oder diejenige sitzt in der Regel hinter dem Steuer. Man hätte den Passagieren schon in der Vergangenheit wesentlich mehr Möglichkeiten geben können, sich in irgendeiner Form zu beschäftigen oder auch produktiv zu sein. Doch das ist nicht der Fall. Die Leute, die mit im Auto sitzen, müssen jetzt ernst genommen werden. Denn das sind zum größten Teil diejenigen, die künftig das Geld bezahlen. In einem Auto, das kein Cockpit mehr hat, muss ich mich um alle Passagiere kümmern, damit sie sich gut aufgehoben fühlen. Das hat nur mittelbar etwas mit dem autonomen Fahren zu tun.