ID-Buzz-Vertrieb sorgt für Zoff

Eigentlich galt es als ausgemachte Sache: Auch der ID Buzz, der am 9. März in Hamburg Weltpremiere feiert, sollte bei VW im Agenturmodell vertrieben werden. Genau wie die anderen ID-Modelle der Wolfsburger von ID.3 bis ID.5. Doch mit den Händlern konnte sich VW nach Informationen der Automobilwoche bisher nicht einigen. Der Hersteller musste umplanen.

Das Problem: Da es bei VW Nutzfahrzeuge (VWN) noch keinen Agenturvertrag gibt, wollte Volkswagen den Vertrieb nach Informationen der Automobilwoche ausschließlich über den Agentur- vertrag bei VW Pkw laufen lassen. Das stieß im Handel jedoch auf wenig Gegenliebe - die Nutzfahrzeughändler fürchteten um ihr Geschäft und pochten auf ihr Exklusivrecht.

Jetzt wird offenbar zweigleisig geplant. Der ID Buzz soll im September ganz regulär bei den Vertragshändlern von VWN über den bestehenden Händlervertrag ins Programm kommen, sowohl in der People- als auch in der Cargo-Variante. Die Vororder lief bereits auf diese Weise. Parallel wird weiter um einen Agenturvertrieb der People-Variante über VW Pkw gerungen. Das wäre ein Novum.

VWs Deutschland-Vertriebschef Achim Schaible wies solche Überlegungen zurück: "Das ist nicht richtig", sagte er im Interview mit der Automobilwoche. "Der ID Buzz ist ein Produkt der Nutzfahrzeug-Kollegen aus Hannover. Aber wir kooperieren eng beim Marketing." Nach Informationen der Automobilwoche gehen die Pläne aber weit darüber hinaus. Eingeweihte bestätigen: "Es rappelt im Karton."

Ob es bis zum geplanten Verkaufsstart im September zu einer Einigung über den Agenturvertrieb bei VW Pkw kommt, ist derzeit noch völlig offen. Vielen Partnern, die sowohl VWN als auch VW Pkw im Programm haben, ist der Vertrieb über den Händlervertrag deutlich lieber als der Verkauf über das von vielen ungeliebte Agenturmodell.

Lesen Sie auch:

Erste Fahrt im VW ID Buzz: Zwischen Nostalgie und Neuzeit

INTERVIEW – Uwe Brossette über VW-Agenturvertrag: "Retrospektiv hätte ich sicherlich einiges anders gemacht"

Interview mit VW-Vertriebschef Schaible: "Anpassungsbedarf sehen wir nicht"

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau VW Nutzfahrzeuge 2021 bis 2024