In der Autoindustrie macht sich Pessimismus breit. Das belegt der aktuelle Ifo-Geschäftsklimaindex. Der Index für die Geschäftserwartungen von Autoherstellern und Zulieferern in den kommenden sechs Monaten rauschte von minus 6,3 Punkten im September auf minus 35,3 Punkte. "Die Sorge um eine ausfallende Nachfrage trifft nun auch die Autohersteller und ihre Zulieferer", sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. So sind bei den Herstellern die Aufträge (minus 26,2 Punkte) und die Nachfrage (minus 38,1 Punkte) im Vergleich zum September rückläufig.
Pessimismus macht sich breit
Die Geschäftserwartungen der Autoindustrie rauschen in den Keller. Das belegt die aktuelle Ifo-Konjunkturumfrage. Der Blick auf den Handel verheißt für die weitere Entwicklung nichts Gutes.
Im Handel ist die Sorge um die Zukunft längst angekommen. Dort liegt der Indexwert für die Geschäftserwartungen schon seit drei Monaten jenseits der Marke von minus 50 Punkten. Im Oktober wurde ein neuer Tiefpunkt mit minus 54,6 erreicht. Schon seit geraumer Zeit berichten Händler von ausbleibender Kundschaft: "Seit ungefähr sechs Wochen halten sich die Kunden beim Kauf spürbar zurück. Das betrifft sowohl Privat-als auch Firmenkunden", berichtete Mathias Albert, Mitgesellschafter der Auto-Domicil-Gruppe Anfang Oktober der Automobilwoche. "Der Krieg, die Preissteigerungen und die Energiekrise haben zu einer extremen Verunsicherung geführt. Die Leute haben gerade andere Sorgen, als sich ein Auto zu kaufen", sagte auch Andreas Henkel, Verkaufsleiter beim Stuttgarter Mercedes-Händler Felix Kloz. Das spiegelt sich in den Zahlen des Ifo-Instituts: Von Mai bis Oktober drehten sich die Bestellerwartungen der Autohändler von plus 9,4 auf minus 22,1 Punkte.
Das ist nun mit Verspätung zu den Herstellern durchgedrungen. Diese wogen sich Anfang September noch in Sicherheit. Der Indexwert speziell für die Geschäftserwartungen der Hersteller stieg damals von minus 1,2 auf plus 16,0 Punkte. Der negative Gesamtwert von minus 6,3 kam damals nur durch die schon damals pessimistischen Zulieferer zustande. "Bei den Zulieferern sind Auftragsbestand und Nachfrage weiterhin rückläufig", sagt Falck. In den nächsten Monaten wollen sie weniger produzieren. Die Geschäftserwartungen der Zulieferer fielen auf minus 37,0 Punkte, nach minus 30,7.
Aktuell ist die Geschäftslage in der Autoindustrie jedoch noch halbwegs passabel. Ihre aktuelle Situation, bewerten Hersteller und Zulieferer derzeit mit minus 5,7 Punkten nach 5,1 im Vormonat. Auch hier ist der Handel schon deutlich "weiter". Der Wert für die aktuelle Geschäftslage steht dort im Moment bei minus 10,0 Punkten. Für die Industrie kein gutes Omen.