Läuft es in der Automobilbranche gut, profitieren auch die Beschäftigten: Die Gewerkschaften haben größeren Spielraum für Forderungen nach Einkommenserhöhung und Hersteller schütten teils hohe Prämien aus. Das macht Gewerkschaften und Unternehmen in vielen Fällen zu Partnern, wenn es um die Interessen der Branche geht. Die Allianz bricht auch jetzt nicht auf. Doch den Forderungen der Automobilhersteller nach Kaufprämien stimmt IG-Metall-Chef Jörg Hofmann nur unter Bedingungen zu.
"Als alleinstehende Maßnahme nicht", antwortete Hofmann auf die Frage des "Handelsblatts", ob er eine Kaufprämie für sinnvoll halte. Eingebettet in ein Konjunkturprogramm und "klar konditioniert" sei eine "Umweltprämie" auch für Verbrenner aber sinnvoll, wenn sie drei Bedingungen erfülle, sagte der Gewerkschaftschef stellvertretende VW-Aufsichtsratschef und Bosch-Aufsichtsrat im "Handelsblatt"-Interview.
Sie müsse "nachweisbar zu einer deutlichen Senkung der Emissionswerte" beitragen, müsse "unmittelbar beschäftigungs- und produktionswirksam sein – vor allem bei den Zulieferern", und von den Herstellern müsse ein "nennenswerter Eigenbeitrag" verlangt werden – "der Steuerzahler darf nicht die ohnehin gewährten Rabatte finanzieren". Auch mit Blick auf die Gewinne im Jahr 2019 sei eine Prämie sonst nicht vermittelbar.