Arcelor Mittal entwickelt CO2-armen Stahl für Kirchhoff

Das luxemburgische Stahl- und Bergbauunternehmen ArcelorMittal und der Zulieferer Kirchhoff Automotive haben eine Absichtserklärung im Bereich kohlenstoffarmer Stahl für Autos und Lastwagen unterzeichnet. ArcelorMittal entwickelt dabei Produkte mit geringem CO2-Ausstoß für den Spezialisten für komplexe Metall- und Hybridstrukturen für Karosserien und Fahrgestelle.

Die Vereinbarung umfasst eine Reihe verschiedener Entwicklungsbereiche und Stahllösungen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit beider Unternehmen bei Nachhaltigkeitsthemen. Dazu gehört ein Projekt, um die Einsatzmöglichkeiten des von ArcelorMittal hergestellten Stahls XCarb Usibor 1500 in hochfeste Teile des Zulieferers zu entwickeln und zu erproben. Dieser wird aus recyceltem Stahl und 100 Prozent erneuerbarem Strom hergestellt. Erste Stahl-Lösungen sollen den Automobilkunden nach Angaben des Zulieferers noch in diesem Jahr angeboten werden können.

ArcelorMittal Europe – Flat Products begann vor mehr als einem Jahr mit der Herstellung von XCarb in seinem spanischen Werk in Sestao. Diese neue Ära der Flachstahlproduktion ermögliche es Kunden, Stahl mit einer geringeren CO2-Belastung zu kaufen. Usibor 1500 mit XCarb, ein rezykliertes und erneuerbar hergestelltes Substrat, soll beispielsweise ermöglichen, dass ein damit gefertigtes Produkt auf Lebenszyklusbasis einen um 70 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als ein vergleichbares in einem herkömmlichen Hochofen hergestelltes Produkt.

ArcelorMittal erweitert die XCarb-Produktfamilie, um die CO2-Emissionen bis 2030 um 35 Prozent zu senken und bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden. Die Europäische Kommission hat kürzlich ihre Zustimmung zur Finanzierung der ArcelorMittal-Werke in Hamburg und Gijon (Spanien) durch die Mitgliedstaaten gegeben. ArcelorMittal Europe – Flat products wartet auf die Genehmigung für ähnliche Investitionen in Belgien, Frankreich und Deutschland.

„Durch den zukünftigen Einsatz von kohlenstoffarmen Stählen können wir die Produktion deutlich nachhaltiger gestalten, denn 90 Prozent unseres Carbon Footprints werden derzeit durch den Einsatz von konventionell hergestelltem Stahl und Aluminium bestimmt. Anhand der Aufträge für kommende Fahrzeuggenerationen von internationalen Automobilherstellern sehen wir, dass die Nachfrage nach solchen sicheren und nachhaltigen Karosserieteilen in den kommenden Jahren stark zunehmen wird“, erklärte J. Wolfgang Kirchhoff, CEO von Kirchhoff Automotive.

Im vergangenen Jahr hat Kirchhoff Automotive damit begonnen, den Ort der Treibhausgasemissionen in seiner Lieferkette (Scope 3) zu bestimmen, sowohl vorgelagert bei den Lieferanten als auch nachgelagert bei den Kunden. Der Zulieferer verfolge außerdem das übergeordnete Ziel, ein hohes Maß an Nachhaltigkeit in den Lieferketten der gesamten Automobilindustrie zu etablieren. Das spiegele sich auch darin wider, dass Kirchhoff Automotive zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Responsible Supply Chain Initiative RSCI e. V.“ gehört.

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