BMW-Chef Harald Krüger hat verhalten auf die von der EU-Kommission neu vorgegebenen CO2-Ziele reagiert. "Klimaziele an sich sind richtig und wichtig. Aber das, was aus Brüssel kommt, ist sehr, sehr anspruchsvoll", sagte er auf dem Automobilwoche-Kongress in Berlin. Dies werde kaum möglich sein ohne einen weiteren Aufbau der Ladeinfrastruktur. "In Norwegen ist nur deshalb jedes dritte Auto rein elektrisch, weil es dort Subventionen und genügend Stromtankstellen gibt." Das Netz müsse daher in ganz Europa kontinuierlich entwickelt werden.
Krüger setzt zur Erreichung der CO2-Ziele auch auf den Diesel: "Wir haben die saubersten Diesel der Welt. Ihn tot zu reden ist völlig falsch." So könnten die CO2-Ziele für 2020 ohne den Diesel keinesfalls erreicht werden. Aber auch für 2025 werde es ohne den Selbstzünder schwierig.
Die EU-Kommission hatte zuvor ihre Vorschläge für klimafreundlichere Autos vorgestellt. So sollen Neuwagen bis 2025 im Schnitt zunächst 15 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen, bis 2030 dann 30 Prozent weniger. Sonst drohen den Autobauern deftige Strafen. Zudem will die Kommission bis 2030 möglichst 30 Prozent Neuwagen mit Elektro- oder anderen alternativen Antrieben auf die Straße bringen. Dafür plant sie ein Anreizsystem für Hersteller, aber keine feste Quote.
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