Der Bordnetzhersteller Leoni hat seine ukrainischen Werke wieder schrittweise geöffnet. Der Zulieferer beschäftigt an seinen beiden westukrainischen Standorten insgesamt 7000 Mitarbeiter. Größter Kunde ist Volkswagen. "Wir haben in den letzten Wochen um die 40 Prozent der Ausbringung aus unseren Werken sicherstellen können mit allen Schwierigkeiten, die das mit sich brachte", erklärt Leoni-Vorstandschef Aldo Kamper. Seit Anfang dieser Woche habe es das Unternehmen geschafft, eine zweite Schicht vorzubereiten. Seit dieser Woche fertige das Unternehmen im Zwei-Schichtbetrieb. Auch die Nachtschicht sei wieder besetzt. "Wir erwarten jetzt mit dem Zwei-Schichtsystem ungefähr 60 bis 70 Prozent unserer Kapazität aus der Ukraine wieder nutzen zu können", so Kamper.
Der Manager spricht davon "in dem Kontext eine wahnsinnig hohe Achtung vor unseren Mitarbeitern in der Ukraine" zu haben. Zwar seien die Leoni-Standorte zum Glück nicht von den Kriegshandlungen direkt betroffen, "trotzdem gab es auch Raketenangriffe und Bombeneinschläge, nicht weit entfernt von unseren Standorten". Wenn es Luftalarm gebe, müssten die Mitarbeiter immer wieder in den Luftschutzbunker entweder zu Hause oder auf dem Gelände des Zulieferers. Laut Kamper verharren sie dann dort stundenlang bei ein paar Grad Plus in Unsicherheit wie es ausgehen wird, "um dann wieder zurückzukehren an die Arbeit".