Je mehr Elektroautos es weltweit gibt, desto mehr Lithium-Ionen-Batterien werden benötigt. Laut einer Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) sollen 2030 mehr als 200 Millionen Elektroautos unterwegs sein. Die Batterien hierfür herzustellen und einzusetzen ist eine große Herausforderung für die Automobilindustrie. „Vor allem im Hinblick auf die Verwendung von recycelten Materialien bei der Herstellung neuer Batterien und die Überwachung der Leistung von Batterien in Betrieb, um Möglichkeiten für eine zirkuläre Weiterverwendung nach der Nutzung im Fahrzeug zu schaffen“, sagt Richard Felton, Automotive-Manager beim Cloud-Spezialisten Amazon Web Services.
Auf Ebene der Regularien ist da etwa die EU-Batterierichtlinie 2006/66/EC, nach der die Hersteller von Akkus verpflichtet sind, diese zurückzunehmen – und für alle Kosten des Sammel-, Aufbereitungs- und Recyclingsystems aufzukommen. 2025 tritt zudem eine Erweiterung in Kraft, nach der die Verwertungsquoten für Kobalt, Nickel und Kupfer auf 90 Prozent und im Jahr 2030 auf 95 Prozent steigen sollen. Derzeit liegt diese Quote bei nur 50 Prozent.
Gleichzeitig macht die weltweite Verknappung dieser Rohstoffe es für die Hersteller zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit, so viele Elemente wie möglich aus einer Elektroauto-Batterie zurückzugewinnen und wiederzuverwenden.
„Es macht total Sinn, eine digitale Kreislaufwirtschaft nicht nur ums Auto, sondern auch um die Batterien zu bauen, weil die Autobauer so die Herstellungs- und Recyclingkosten der Batterien kontrollieren und die finanziellen Risiken unsicherer Rohstoffpreise mindern können“, sagt Amazon-Experte Felton.