Renault-Chef Luca de Meo, der auch Präsident des europäischen Automobilverbandes ACEA ist, spricht Klartext: Auf dem Renault-Stand in Halle A2, umringt von chinesischen Ausstellern, kritisiert er die ungleichen Wettbewerbsbedingungen für westliche und chinesische Autobauer. „Wir haben in der Automobilindustrie einen asymmetrischen Wettbewerb mit China“, sagt er im Gespräch mit europäischen Journalisten. De Meo klagt aber nicht, er stellt nur fest: „China und auch die USA subventionieren die Fertigung und Entwicklung in der Autobranche mit Milliardensummen. China pumpt jedes Jahr mehr als 100 Milliarden Dollar in diese Branche. Die EU ist aber nicht für eine solche Subventionierung ausgelegt.“
Ein klares Nein sagt de Meo zu Stimmen aus Politik und Autobranche, die dazu raten, die CO2-Ziele der EU aufzuweichen. „Dieser Zug ist längst abgefahren. Die Branche investiert Milliarden in die Transformation, und Zehntausende Jobs hängen vom Erfolg dieser Transformation ab.“ Erneut fordert de Meo ein Umdenken der Politik beim Thema Antriebstechnik. Es sei absolut falsch, der Industrie vorzuschreiben, wie sie die CO2-Ziele erreichen solle. „Im Rennsport schreibt man den Rennställen aus gutem Grund nicht vor, nur harte Reifen zu fahren, egal bei welchen Temperaturen und bei welchem Wetter. Genau das macht die EU-Politik aber bei der Antriebstechnik.“
Aus dem Datencenter:
Marktanteilsveränderung nach Antriebsarten in Deutschland im Juli 2023