Lucid kommt nicht aus dem Quark

Tesla-Chef Elon Musk hat dem amerikanischen E-Auto-Rivalen Lucid Motors in der Vergangenheit mehrfach den Untergang prophezeit. Der jüngste Geschäftsbericht des Unternehmens bestätigt den umstrittenen Tech-Milliardär in seiner Meinung. Denn Lucid hat sich im Schlussquartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verschlechtert.

In den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres hat Lucid laut Mitteilung 1734 Autos an Kunden ausgeliefert. Das waren zehn Prozent weniger als im vierten Quartal 2022, als 1932 Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Bei der Produktion gab es demnach einen noch deutlicheren Rückgang um 31 Prozent auf 2391 Autos (Q4 2022: 3493).

Im Gesamtjahr hat Lucid 6001 Autos an Kunden ausgeliefert, 37 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr (4369), aber zu wenig für die eigenen Ambitionen. Gebaut wurden insgesamt 8428 Autos, wodurch das Unternehmen das vor Jahresende deutlich herabgesetzte Ziel für die Produktion erreicht hat. Eigentlich waren jedoch zwischen 10.000 und 14.000 Stück geplant.

Dass 2023 unterm Strich trotz Preissenkungen mehr Autos gebaut als verkauft wurden, ist ein weiteres Problem des Herstellers. CEO Peter Rawlinson hatte zu Beginn des Jahres eingeräumt, dass die Marke Lucid Schwierigkeiten mit der Bekanntheit habe: "Zu wenige Menschen kennen nicht nur das Auto, sondern auch das Unternehmen."

Hoffnungsträger des Herstellers ist das geplante SUV-Modell Gravity. Mit einem Basispreis von rund 80.000 US-Dollar tritt es in Konkurrenz zu Modellen wie Mercedes EQS, Tesla Model X oder Rivian R1S. Doch nach aktuellem Stand will Lucid erst Ende dieses Jahres mit der Produktion beginnen – zu einem möglichen Export nach Europa gibt es noch keine Angaben.

Im vergangenen März machte Lucid Liquiditätsprobleme öffentlich: 18 Prozent der Belegschaft – rund 1300 Mitarbeitende – wurden entlassen. Die im Sommer geschlossene Antriebs- und Batteriepartnerschaft mit dem britischen Luxushersteller Aston Martin soll nun zusätzliches Geld in die Kassen des Start-ups spülen. Die Zeit für Erfolge ist reif. Sonst behält Musk mit seiner Prophezeiung am Ende noch Recht.

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