Audi will bei der Entwicklung schneller werden. Der scheidende Vorstandschef Markus Duesmann hatte das kürzlich noch einmal bekräftigt.
Jetzt erwägt der Premiumhersteller, in China erstmals eine Plattform von einem Wettbewerber zuzukaufen. Das erfuhr die Automobilwoche aus Unternehmenskreisen. Für eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche, womöglich am 11. Juli, soll eine entsprechende Vorlage vorbereitet sein.
VW-Konzernchef Oliver Blume soll das Vorhaben bereits gutgeheißen haben. Audi teilte auf Anfrage mit, von den Plänen offiziell keine Kenntnis zu haben. Den Quellen der Automobilwoche zufolge ist Audi jedoch bereits mit Herstellern im Gespräch.
Audi benötigt die Elektro-Plattform dringend, da eigene Entwicklungen wie das Projekt Trinity deutlich verspätet kommen. Das Unternehmen steht unter Druck, da Audi bis zum voraussichtlichen Start von Trinity im Jahr 2029 lieferfähig bleiben muss.
Auf dem chinesischen Markt machen Elektroautos bereits 25 Prozent des Absatzes aus. Audi verkaufte dort im ersten Quartal aber gerade einmal 3.237 Stromer. Chinesische Marken hatten im Jahr 2022 erstmals die Schwelle von 50 Prozent Marktanteil im eigenen Land erreicht.